Claus Weselsky in rbb24
"Richard Lutz steht für Erfolglosigkeit"
GDL-Ehrenmitglied Claus Weselsky hofft nach dem angekündigten Abgang von Bahnchef Richard Lutz auf eine Wende im Konzern. Dafür brauche es aber ein Bundesverkehrsministerium, das fachlich Paroli bietet und die Richtung ansagt.
Der Ex-Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat nach der angekündigten Entlassung von Bahnchef Richard Lutz vor allem harsche Worte für diesen übrig: "Der steht mit seinem Namen für Erfolglosigkeit gepaart mit utopischem Einkommen, das immer wieder gezahlt wurde, obwohl alle Versprechungen niemals eingehalten worden sind", so Weselsky, der weiterhin GDL-Ehrenvorsitzender ist und für Kritik in rabiaten Worten durchaus bekannt.
Derzeit läuft die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Lutz. Laut Weselsky kann diese Person dann nur aufbauen auf "einem starken Verkehrsminister und einem Ministerium, das fachlich gesehen Paroli bietet und klar die Richtung vorgibt." Ansonsten sei der neue Bahnchef gefangen in einem System, "das über Jahrzehnte - beginnend von Diethelm Sack [DB-Vorstandsmitglied von 1991 bis 2010, Anm. d. Red.] - aufgebaut worden ist, um in einer unglaublichen Geldtransfersituation dafür Sorge zu tragen, dass immer wieder Steuergelder fließen, die der Eisenbahn in diesem Lande nicht zugute gekommen sind."
Deswegen hofft Weselsky, dass Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder von der CDU "das Kreuz hat, nicht bloß einen Schritt, eine Personalie zu initiieren, sondern tatsächlich eine starke Veränderung in dem Konzern zu bewirken." Schnieder will am 22. September seine "Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene" vorstellen - also Eckpunkte zur Reform der Deutschen Bahn.
